Behandlung von COVID-19… …geht das überhaupt? Welche Mittel werden empfohlen? Welche Mittel sind verfügbar? Und welche Evidenz gibt es dafür? Ich rede hier nicht von Remdesivir und anderen teuren Mitteln, die in diversen Kliniken eingesetzt werden. Ich rede vom ambulanten Bereich, von meinen Patienten, die zuhause in Quarantäne sitzen müssen, häufig in großer Verunsicherung, “ob es sie nun auch trifft”, “ob sie es auch überstehen werden”.
Vorbemerkung Nr. 1
Was ich hier schreibe ist meine persönliche, nach besten Gewissen recherchierte, ärztliche Überzeugung. Es stellt keine allgemeine Handlungsempfehlung dar, sondern jeder individuelle Fall muss von dem behandelnden Arzt abgewogen werden. Ihr Hausarzt kennt Sie am Besten. Deswegen: Fragen Sie Ihren Arzt! (Dafür ist er wirklich da und auch geeignet.) Behandeln Sie sich nicht einfach selber.
Vorbemerkung Nr.2
Die allermeisten Fälle von COVID-19 verlaufen milde. Einige Fälle verlaufen schwerwiegend, und prozentual gesehen sehr wenige verlaufen tödlich. Die allermeisten Fälle verlaufen sogar ohne eine besondere Behandlung milde. Meine Meinung ist, dass im Falle einer bestätigten Infektion trotzdem eine Behandlung sinnvoll ist, nämlich um einen schwerwiegenden Verlauf zu verhindern.
Vorbemerkung Nr. 3
Stand heute (1.11.2020) gibt es für den ambulanten Bereich keine offiziellen, leitlinienbasierten Therapie-Empfehlungen (www.deximed.de, www.degam.de). Im Klartext bedeutet das: bei ambulanten COVID-19 Erkrankungen wird nur symptomatisch behandelt (also Fiebersenkung durch Paracetamol). Aus meiner Sicht ist das falsch, denn der frühzeitige Einsatz der unten erläuterten Medikamente kann schwere Verläufe verhindern und dazu beitragen, dass weniger Patienten hospitalisiert werden und auch weniger sterben müssen.
Patienten mit COVID-19-Erkrankung, also bestätigter SARS-CoV-2 Infektion und Symptomen, erhalten von mir (Stand Oktober 2020) eine medikamentöse Behandlung mit hochdosiertem Zink, Quercetin, Bromhexin, einem Antibiotikum (meist Azithromycin, bei Kontraindikationen ein anderes), Vitamin D3, Vitamin C und Antithrombosespritzen. Der von mir verwendete Medikamentenplan ist beispielhaft hier einsehbar [1]. BITTE KEINE Selbstmedikation, sondern Rücksprache mit dem Arzt!
Wer sehr engen Kontakt mit erkrankten COVID-19 Patienten hat, und möglicherweise auch diverse Vorerkrankungen hat, dem empfehle ich eine vorbeugende Medikation mit den gleichen Mitteln wie oben, nur in niedrigerer Dosierung und zunächst ohne Antibiotikum und ohne Heparin. Ein Beispielplan ist hier einsehbar. [2]
In der ambulanten Versorgung von COVID-19 Fällen kommt meiner Ansicht nach dem Zink eine hohe Bedeutung zu. Allerdings wirkt Zink alleine nicht so gut, wie in Kombination mit 2-3 anderen Mitteln. Vor allem kann durch die zusätzliche Gabe entweder von Quercetin oder Hydroxychloroquin die zelluläre Aufnahme von Zink verbessert werden. Ein ziemlich gutes Handlungsschema ist das Mccullough-Protokoll, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32771461/ [3] und hier ist ein schönes Schaubild der Wirkmechanismen von Quercetin, Bromhexin und HCQ.
Abschließende Bemerkung: diese Überlegungen stellen den Stand von Ende Oktober 2020 dar. Jede Leserin und jeder Leser wird gebeten, sich eingeständig über den aktuellen Wissensstand zu informieren. Eine frei zugängliche gute Übersicht mit sehr vielen Referenzen findet sich hier: https://swprs.org/zur-behandlung-von-covid-19/ Vielleicht werden die offiziellen Leitlinien in Deutschland demnächst auch das eine oder andere Mittel für den ambulanten Bereich empfehlen: www.deximed.de, www.degam.de
[1] Springer, Christian: Beispiel Medikationsplan ambulant COVID-19 https://app.box.com/s/dbppsuu5hhl3wntxtdjmkvv04azfvy58
[2] Springer, Christian: Beispiel Medikationsplan Prophylaxe bei engem Kontakt zu COVID-19 https://app.box.com/s/l0i0dhx7rf7fynnfrz1cxh4m648lgwwq
[3] Mcculloug Peter A: Pathophysiological Basis and Rationale for Early Outpatient Treatment of SARS-CoV-2 (COVID-19) Infection, Am J Med 2020 Aug https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32771461/
[4] Singh M, Das RR.: Zinc for the common cold, Cochrane Database Syst Rev. 2015 Apr 30 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23775705/
[5] te Velthuis Aartjan J.W. et al.: Zn2+ Inhibits Coronavirus and Arterivirus RNA Polymerase Activity In Vitro and Zinc Ionophores Block the Replication of These Viruses in Cell Culture, PLoS Pathog. 2010 Nov; 6(11), https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2973827/
[6] Depfenhart M et al.: Potential new treatment strategies for COVID-19: is there a role for bromhexine as add-on therapy? Intern Emerg Med. 2020 May 26 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7249615/figure/Fig3/
[7] Dabbagh-Bazarbachi Hussam et al: Zinc Ionophore Activity of Quercetin and Epigallocatechin-gallate: From Hepa 1-6 Cells to a Liposome Model. J. Agric. Food Chem. 2014, https://pubs.acs.org/doi/10.1021/jf5014633
[8] Grant William B. et al.: Evidence that Vitamin D Supplementation Could Reduce Risk of Influenza and COVID-19 Infections and Deaths. Nutrients 2020 Apr 2 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32252338/
[9] Crystal Phend C.: Anticoagulation Guidance Emerging for Severe COVID-19 – Pragmatic choices dominate as guidelines are shaping up. MedPage Today April 8, 2020 https://www.medpagetoday.com/infectiousdisease/covid19/85865
[10] Carlucci Philip et al.: Zinc sulfate in combination with a zinc ionophore may improve outcomes in hospitalized COVID-19 patients. Journal of Medical Microbiology 2020. https://www.microbiologyresearch.org/content/journal/jmm/10.1099/jmm.0.001250
[11] Derwand Roland et al.: COVID-19 outpatients: early risk-stratified treatment with zinc plus low-dose hydroxychloroquine and azithromycin: a retrospective case series study. International Journal of Antimicrobial Agents, Available online 26 October 2020 https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0924857920304258
jetzt auch bei pubmed: Int J Antimicrob Agents. 2020 Dec;56(6) Epub 2020 Oct 26. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33122096/
[12] FranceSoir 25.06.2020: Oxford, Recovery et Solidarity : Overdosage in two clinical trials with acts considered criminal? http://www.francesoir.fr/politique-monde/oxford-recovery-et-solidarity-overdosage-two-clinical-trials-acts-considered
[13] Israel A, et al.: (Sept2020) The link between vitamin D deficiency and Covid-19 in a large population. Posted September 07, 2020 doi: https://doi.org/10.1101/2020.09.04.20188268
[14] Entrenas Castillo, Marta et al. (Okt 2020): “Effect of calcifediol treatment and best available therapy versus best available therapy on intensive care unit admission and mortality among patients hospitalized for COVID-19: A pilot randomized clinical study”
J Steroid Biochem Mol Biol. 2020 Oct; 203: 105751.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7456194/
[15] Annweiler, Gaëlle et al. (Nov2020): Vitamin D Supplementation Associated to Better Survival in Hospitalized Frail Elderly COVID-19 Patients: The GERIA-COVID Quasi-Experimental Study. Nutrients. 2020 Nov; 12(11): 3377. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7693938/
hier bekam die Interventionsgruppe entweder alle 2-3 Monate 80.000 I.E. Vitamin D3, oder direkt nach Diagnosestellung eine Bolusgabe von 80.000 I.E. VD3.
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